Sant Antoni auf Mallorca, der Schutzheilige der Tiere, spielt eine zentrale Rolle in der Kultur und Tradition. Er war ein ägyptischer christlicher Mönch, der der Legende nach in der Abgeschiedenheit der Wüste vom Teufel in der Gestalt einer Frau heimgesucht wurde. Um der Versuchung zu widerstehen, überwand Sant Antoni die teuflische Herausforderung, indem er sich auf ein extremes Mittel besann: Er schritt zur Ablenkung über die glühenden Kohlen eines brennenden Feuers. Aus diesem mutigen Akt entstand die Tradition, Feuer und Teufel in Verbindung zu bringen – ein Brauch, der bis heute vor allem am Vorabend des 16. Januar lebendig ist.
Auf der gesamten Insel leuchten in dieser besonderen Nacht große Feuer, um die sich die Menschen versammeln. Sie tanzen, singen und nehmen an einem uralten Ritual teil, das als Symbol der Reinigung und des Triumphs des Guten über das Böse gilt. Es ist ein Fest der Gemeinschaft, das die Kraft der Tradition und den Zusammenhalt der Gesellschaft feiert.
Am 17. Januar, dem Tag des Heiligen Antonius, stehen die Tiere im Mittelpunkt. Die Inselbewohner kommen zusammen, um ihre Haustiere segnen zu lassen und so den Schutz und das Wohl ihrer treuen Begleiter zu erbitten. Nach einer feierlichen Messe zu Ehren des Heiligen Sant Antoni versammeln sich die Menschen in allen Städten und Dörfern vor den Kirchen zu den „Beneïdes“ – der feierlichen Tiersegnung. Dabei werden Tiere aller Art gesegnet, sei es ein Hund, ein Schwein, ein Huhn, ein Kanarienvogel oder ein Pferd. Dieses Ritual ist nicht nur eine religiöse Zeremonie, sondern auch ein liebevoller Ausdruck der Wertschätzung für die Tiere, die das Leben der Menschen bereichern.
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